Mangold – ein verdrängter Tausendsassa kehrt zurück
Hier ein kurzer Überblick:
- Der eigene Anbau
- Seine Zubereitung
- Doch Mangold kann noch mehr
- Seine Nährwerte fördern unsere Gesundheit vielfältig
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bedeutend bekannter und beliebter als Spinat wurde Mangold nach und nach zumindest in Deutschland von diesem verdrängt. Was auch an der damaligen falschen Rechenweise des Eisengehalts des Spinates liegen dürfte. Zudem wurde dem damaligen Neuling Spinat eine feinere Milde zugesprochen. Völlig zu Unrecht wer von Ihnen schon einmal Mangold gegessen hat.
Mangold erinnert von seinem Aussehen und Geschmack an Spinat – ist jedoch ein enger Verwandter der Steckrübe und der roten Beete.
Auch wenn Mangold zumeist im Mittelmeerraum angebaut wird, können Sie dies auch in Ihrem eigenen Garten. Entweder Sie ziehen ihn aus Samen selbst oder kaufen fertige Pflanzen von Gärtner ihres Vertrauens.
Der eigene Anbau
Ich selbst habe vorgezogen – aber da der Sommer noch etwas auf sich warten lässt sind die Pflanzen wie sie sehen noch etwas klein. Bei Ihrem Händler bekommen Sie größere Pflanzen die unter optimalen Bedingungen im Gewächshaus vorgezogen wurden und nun reif sind ausgepflanzt zu werden. Auch wenn Sie keinen großen Garten haben – dank neuer Urban-Gardening Produkte können Sie Mangold auch ganz einfach auf Ihrem Balkon pflanzen und haben so immer ein paar frische Blätter zur Hand.
Haupterntezeit ist Mai-September – in unseren Breiten eher Juli-August.
Seine Zubereitung
Würziger und kräftiger als Spinat, mit nussigartigen Stängeln die an Spargel erinnern und sich auch so zubereiten lassen, ist für mich Mangold ein Super-Gemüse.
Einziges Manko – seine Haltbarkeit. Denn er sollte möglichst unmittelbar nach der Ernte zubereitet werden und hält sich auch im Kühlschrank nicht wirklich lange.
Aber wenn Sie ihn selbst anbauen auch das kein Problem.
Gekocht werden kann er wie Spinat, man kann ihn roh verzehren – in der Pfanne zubereiten oder marinieren. Mit etwas Muskat dazu besonders aromatisch.
Lassen Sie sich doch von unseren basischen Rezepten inspirieren – egal ob gekauft oder noch schnell selbst angepflanzt.
Doch Mangold kann noch mehr:
Bereits in der Antike für seine heilenden Eigenschaften gelobt diente er schon lange als wirksame Naturheilpflanze. Sowohl die Pflanze an sich kann bei Magen-Darm-Beschwerden, Blutarmut und nervlichen Problemen Anwendung finden. Aber auch der Saft der Mangoldwurzel ist ein bewährtes Mittel bspw. bei Ohrenschmerzen. Lauwarm in die Ohren geträufelt kann er die Schmerzen leicht stillen.
Die bioaktiven Substanzen des Mangolds finden inzwischen immer mehr Anerkennung auch on wissenschaftlicher Seite. Pharmakologisch betrachtet, handelt sich bei den Betalainen um ungiftige Alkaloide, die antioxidative Eigenschaften haben und somit auch medizinisch interessant sind.
Sogar Eine Studie an der Tarbiat Modares University hat ergeben, dass sich Lebensmittel, die Betalaine enthalten, wunderbar als ergänzende Therapie bei Beschwerden eignen, die mit oxidativem Stress, Entzündungen und Fettwechselstörungen in Zusammenhang stehen. Dazu zählen u. a. Arteriosklerose, Bluthochdruck und Krebs.
Seine Nährwerte fördern unsere Gesundheit vielfältig und machen ihn zu einem TOP basischen Lebensmittel
Abwehrkräfte:
Mit nur ca. 200g Mangold decken Sie ihren durchschnittlichen Tagesbedarf an Vitamin C zu rund 80% - Dazu ein Glas Saft – oder gleich aus Mango-Orange einen Smoothie zubereitet und Sie haben Ihren Tagesbedarf gedeckt
Knochen:
Wichtig für Knochen und Zähne: Sein Kalziumgehalt (103mg auf 10g Mangold) kann es sogar mit vielen Milchprodukten aufnehmen und ist rein vegan.
Eiweiß:
Auch wenn es potentere Lebensmittel gibt mit ca. 4,2g Eiweiß pro 200g Mangold steuert er trotzdem eine gute Portion zu Ihrer täglichen Bilanz bei – und das vegan. Ein Pluspunkt nicht nur für Veggies.
Haut und Augen:
Gesundes schönes Aussehen und ein gutes Sehvermögen. Mit 3530 µg des Provitamins A in 100g Mangold fördern sie nicht nur Ihre Gesundheit sondern auch ihr aussehen.
Blutbildung:
Mit 2,7 mg Eisen pro 100g liefert Mangold eine beachtliche Menge des Mineralstoffs, der sowohl für die Blutbildung als auch für den Sauerstofftransport so wichtig für uns ist.
CO2 Bilanz:
Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
Mit einem Emissionswert von unter 130 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Mangold gut.
Aufgrund der relativ hohen Menge an Oxalsäure, sollten Kinder oder Menschen mit Gicht und Nierenbeschwerden nur in Maßen essen und am besten dazu ein Glas Milch trinken, da diese die enthaltene Säure neutralisiert.
Sie sehen – Mangold ist mehr als nur eine Beilage. Probieren Sie ihn einmal aus und lassen Sie sich überraschen von seiner gesunden Vielfalt.